Dienstag, 8. März 2016

Bin ich wirklich der Einzige,

den die ganzen in Plastikfolie eingepackten Gurken in den Wahnsinn treiben?



Man soll ja wirklich (weil es eine gute Idee ist) "Plastik-Fasten" oder sich zumindest bewusst machen, ob es das wirklich alles braucht. Und die Gurken werden es doch wohl auch ohne Folie aushalten... Nein, sie werden einzeln in Folie gepackt. Eingeschweißt. Laminiert. BIO-Gurken!

Und dazu kommt, dass ich das Zeug daheim kaum runterkriege von den Gurken. Lauter kleine Fitzelchen.

Warum ist das alles so?

Man (wer?) behauptet, die Gurken würden durch die Verpackung länger halten.
Man (wer?) behauptet, die Kunden wollen das.
Man (wer?) behauptet, eingepackt ist es einfach hygienischer.

Dazu passt jetzt aber nicht ganz, was REWE sagt:

REWE sagt, sie würden es machen, damit Kunden die guten Bio-Gurken (in Plastik verpackt) von den bösen konventionell produzierten (unverpackt) unterscheiden können. Und das fordert auch die (wie wir wissen: immer böse) EU, nämlich dass Bio-Produkte eindeutig erkennbar sein müssen. Und warum sind dann nicht, wie es vielleicht meiner einfachen Logik entsprechen würde, die konventionellen Gurken eingeschweißt und die biologisch erzeugten nicht? Antwort REWE: es gibt viel mehr konventionelle, da müsste dann viel mehr eingepackt werden.

Was sagt eigentlich die EU wirklich? 

Um ganz bürokratisch zu werden: Die Artikel 23 bis 26 in der EU-Verordnung Nr. 834/2007 und Artikel 57 bis 62 in der EU-Verordnung Nr. 889/2008 geben die Regeln für die Kennzeichnung der Bio-Lebensmittel vor. Hier wird definiert, wie landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel, die als Öko-Produkte gekennzeichnet sind, erzeugt und hergestellt werden müssen. Somit soll eine klare Unterscheidbarkeit zu konventionell, also nicht biologisch hergestellten Lebensmitteln, sichergestellt werden. Das ist ganz im Sinne der Verbraucher.

Aber damit beginnt auch der Plastikwahnsinn im Supermarkt.


Der Einzelhandel möchte diese Unterscheidbarkeit in seinem Sortiment transparent machen und ausschließen, dass konventionell angebautes Gemüse aus Versehen beim Bio-Gemüse landet. Also hat der Handel beschlossen, loses Bio-Gemüse in Plastik einzuschweißen, um es klar von herkömmlich produziertem Gemüse zu unterscheiden.

Nebenbei bemerkt gilt das auch für alle anderen Sorten Obst und Gemüse: Bio wird verpackt, konventionell nicht.

Und nun?

Das Zeug nicht mehr kaufen! Unverpackt gibt es Obst und Gemüse (Bio!) auf dem Markt oder im Bio-Obst-und-Gemüse-Laden.


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