Donnerstag, 6. November 2014

Schoppenhäusle, Volkach

Zur Einstimmung ein Rausch in Pastellfarben


Über das Weingut Erhard, zu dem das Schoppenhäusle gehört, haben wir eine "Quittenwanderung" mit anschließendem "Quittenmenu" gebucht.



ein schöner Anblick - und man kann sooo viel daraus machen!

Weinberg im Herbst - warum immer nur VOR der Ernte Fotos machen?

bei Escherndorf


Rückfahrt von Escherndorf nach Volkach mit der Mainschleifenbahn (Schienenbus aus dem Jahr 1960)

Nach einer informativen und angenehmen Wanderung von Volkach nach Escherndorf gab's ein Vier-Gang-Menu mit korrespondierenden Weinen im Schoppenhäusle, das zum Weingut Erhard gehört.

Zusammenfassend: sehr empfehlenswert, gerade in der Kombination "wandern und genießen".

Erstaunlich, was man aus Quitten alles zaubern kann: ausgezeichnetes Confit zur warm geräucherten Entenbrust, Lauch-Quittengemüse zu Lendchen (zum niederknien!), Quittenknödel mit Tonkabohnenparfait... beim Schreiben läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen!

Schön gemachtes Ambiente, aufmerksame und freundliche Bedienung, und sehr passende Weine. Eine Auswahl dieser reellen Tropfen bei der Wanderung, weitere beim Essen - ein guter Überblick. Empfehlenswert: der 2013er M-TH im Bocksbeutel (vom Winzer-Zusammenschluss Frank & Frei), die 2013er Weißwein Cuvée und auch der 2013er Schwarzriesling, der besonders gut gelungen ist. Ein Highlight ist der 2013er Secco Saignée, ein Rotling-Secco auch von Frank & Frei. Und das alles zu sehr fairen Preisen!

Wirklich eine Reise wert! Muss ja in dieser Gegend nicht immer ein Weinfest sein. Solche Kollektiv-Besäufnisse mag ich eh nicht, und wie sollte es überhaupt im Herbst Weinfeste geben? Da feiern doch eigentlich die Winzer (und ihre Gäste), aber gerade im Herbst haben die Winzer doch einen Haufen Arbeit und gar keine Zeit zum Feiern...

Dienstag, 7. Oktober 2014

Looshaus, Payerbach, Österreich

Über-Leben ist natürlich auch außerhalb Frankens möglich und sinnvoll! 

Ein Besuch im Loos-Haus in Payerbach an der Rax (Restaurant und Hotel). Das Ganze findet statt in Niederösterreich in der Semmering-Gegend - wer mal in der Nähe ist, sollte sich das unbedingt mal anschauen. 

Was mir daran gefällt? Wenn man hier in der Gegend von Rax /Schneeberg /Semmering ist, sind das "noch" die Alpen, aber sie sind nicht mehr ganz so gewaltig - obwohl, über 2000m geht es schon noch rauf. Es gibt alle Attribute, die man mit den Alpen verbindet: einmalige Landschaft, viele Möglichkeiten, sich draußen aufzuhalten und abzuschinden, Hütten und Gasthäuser und Restaurants - und all das.

Und noch mehr: die Gegend war/ist die Sommerfrische der Wiener, und viele Reiche und Superreiche haben sich damals (und heute) hier niedergelassen; es gibt eine ganze Reihe von noblen Jagdhäusern, Villen, Schlösschen und Schlössern. Früher haben die sich ihre Häuser von bekannten Architekten bauen lassen.

Einer davon war der Industrielle Paul Khuner. Lebensmittelhersteller. Die Firma gibt es noch heute, unter dem Namen "Kuner" ohne h. Die Produkte sind in Österreich ein Begriff, Mayonnaise hauptsächlich und Grillsaucen.

1928/1929 hat eben dieser Paul Khuner (mit h) dem Architekten Adolf Loos den Auftrag erteilt, ein Landhaus am Kreuzberg (oberhalb von Payerbach) zu errichten. Das Gebäude wurde 1930 fertig gestellt und wurde von der Familie privat genutzt. Das Haus überstand den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit, bis es 1959 von der Großmutter der Steiner-Geschwister, der heutigen Besitzer, erworben, restauriert und zu einem Hotel-Restaurant umgebaut wurde. Seit 1963 steht das Looshaus unter Denkmalschutz. Näheres zur jüngeren Geschichte: http://www.looshaus.at/media/upload/Looshaus_3__Zeitung.pdf

Und jetzt ist es ein Restaurant und ein Hotel.

Sehr gut essen und trinken kann man da, Speisen mit regionalem und jahreszeitlichem Einschlag auf sehr hohem Niveau. Immer frisch, viele Sachen kommen aus der unmittelbaren Umgebung des Looshaus, der Chef geht in die Beeren und in die Pilze. Umfangreicher Weinkeller. Angemessene Preise.

Und sehr gut wohnen kann man auch. Sinnvoll allerdings ist es nur im 1. Stock, das Geschoss darüber ist doch recht einfach und vor Allem eng. Ansonsten ist jedes Zimmer anders - anders eingerichtet, anders gestaltet, jedesmal mit eigenem, unverwechselbaren Ambiente. Angemessene Preise auch hier.

Was so schön ist: die Architektur ist schlicht, funktional, manchmal einfach. Viele gerade Linien. Lebhafte Farben. Nichts verspieltes. Immer bequem, immer "für Menschen gemacht". Kein Berghütten-Charakter, kein Zuckerbäcker-Stil. Der Adolf Loos wusste, was er entwarf...

Und außenrum beeindruckende Gebirgslandschaft.

Und das passt so gut zusammen!



Hotel-Restaurant Looshaus, Familie Steiner
Kreuzberg 60, 2650 Payerbach, Austria
Tel.: +43 2666 52911, steiner@looshaus.at, www.looshaus.at


Hier ein paar Eindrücke. Mich hat der Gegensatz der vielen Geraden und der Kugeln fasziniert.












Sonntag, 5. Oktober 2014

Goldenes Kreuz, Coburg

In einem der ältesten Gebäude in Coburg ein sehr schön renoviertes Gasthaus. Regionale und nationale Gerichte von hoher Qualität und in einem angemessenen Preis-/Leistungsverhältnis.

Und erstaunlich: ein eigens für dieses Haus gebrautes Bier! "Kreuztrunk" von der Brauerei Hartmann in Scheßlitz-Würgau, bernsteinfarben, leichte Rauchnote - sehr süffig, ausgezeichnet. Eigens gebraut? Ich tippe mal, das Bier wird im Hartmann'schen Brauereigasthof als "Felsentrunk" angeboten - aber was soll's? Prima ist es allemal. Aber vielleicht doch lieber das Schwarzbier, "Erbschänk" genannt?

In der Gaststube sitzt man wirklich recht angenehm, im Innenhof gibt es auch noch Plätze, teilweise in Loggien zwischen alten Mauern. Vor dem Lokal ein Biergarten (so wie Biergärten mitten in der Stadt halt sind: Tische und Stühle draußen...), von dem aus man teilweise auf den Marktplatz und das schöne Rathaus schauen kann.

Wenn alle Plätze in Restaurant gleichzeitig besetzt sind, dauert der Service etwas länger, dies wird aber durch erhöhte Freundlichkeit ausgeglichen.

Goldenes Kreuz
Herrngasse 1 (rechts neben dem Stadthaus)
96450 Coburg
09561/513407
www.goldenes-kreuz-coburg.de

Bin ich wirklich der Einzige,

...der jetzt schon zum wiederholten Mal Lampen (Leuchten) nicht mehr verwenden kann, weil das Leuchtmittel (die Glühbirne) nicht mehr verkauft werden darf und die Ersatz-Produkte nicht passen? Die Halogenbirnen sind immer etwas größer als die früheren Glühbirnen und passen deshalb nicht in das Gehäuse, die "echten", guten, modernen, umweltfreundlichen "Birnen" sind klobig, schauen schrecklich aus und passen sowieso nicht rein. Und wo ist da jetzt der Fortschritt verborgen?

Dienstag, 23. September 2014

Bin ich wirklich der Einzige,

...der voller Verwunderung feststellt, dass all die schönen BMW, Mercedes und Audi mit defekten Blinkern ausgeliefert werden? Denn es kann doch nicht sein, dass die Fahrer und Fahrerinnen in diesen schönen Autos insbesondere auf der Autobahn einfach nicht blinken, bevor sie die Spur wechseln!

Donnerstag, 18. September 2014

Marias Land, Puchberg am Schneeberg, Österreich

Alpenlachs und Alpannon-Angus in traumhafter Umgebung

Den Schneeberg kennt man als Tourist hauptsächlich wegen der Schneebergbahn (auch lohnend). Aber in der Nähe von Puchberg gibt es noch was ganz Besonderes: den Alpenlachs. Das ist einerseits die Marke für einen Fisch, andererseits der Fisch selbst: der Arktische Saibling (salvelinus alpinus). Liegt irgendwie nahe, eine Fischart, die „alpinus“ heißt, auch in den Alpen zu züchten (obwohl sie eigentlich im nördlichen Eismeer lebt). Und jetzt wird sie auch im Gebiet des Schneebergs gezüchtet und angeboten.

Etwas abseits von den touristischen Hauptrouten (Schneeberg halt) im Rohrbachtal liegt "Marias Land". Das ist einerseits die Fischzucht und eine ganze Reihe touristischer Angebote, andererseits ein kleines rustikales Restaurant (eher ein Wirtshaus) mit großer Terrasse. Und einer großen "Lachs-Karte". Wir haben unterschiedliche Gerichte probiert: alle ausgezeichnet zubereitet, und der Alpenlachs schmeckt hervorragend.

Für die Fleischliebhaber gibt es auch was Besonderes, Alpannon-Angus: Angus-Rinder, die sowohl auf Almen am Schneeberg (Sommer) wie auch in Pannonien (Winter) weiden. Und die so wie der Fisch perfekt zubereitet und höchst wohlschmeckend in etlichen Variationen auf den Tisch kommen.

Freundlicher Service, angemessene Preise. Und eine traumhafte Umgebung, die sich für kürzere Spaziergänge und längere Wanderungen anbietet.

Ein kleines, (noch) recht unbekanntes Paradies.

Lokal von Ende April bis Anfang November Donnerstag bis Sonntag geöffnet.

Marias Land Stüberl
Rohrbacherstraße 30
2734 Puchberg am Schneeberg 
Tel: 00 43 [0] 2636 22445 bzw. 00 43 [0] 2636 22445  
http://www.marias-land.at/

Sonntag, 14. September 2014

Gasthaus Strehl, Walkersbrunn

Ein Wirtshaus ohne einen Namen wie "Goldener Stern", "Grüner Baum" - einfach so der Name des Wirts? Das zeugt von einem gewissen Selbstbewusstsein, und der Rudi  hat das. 
Zu Recht!

Eine einfache fränkische Wirtschaft ist das, wobei "einfach" das Qualitätsmerkmal schlechthin darstellt: kein Getue und Gemache, sondern wirklich gutes Essen (Karpfen! Schäuferla!), wirklich gutes Bier (Lindenbräu Gräfenberg!), wirklich gute Brotzeit (Knoblauchwurst!), wirklich gute selbstgebrannte Schnäpse (Williams!), wirklich gute selbstgemachte Wurstbüchsen (Gutshof-Leberwurst!). Alles zu fränkischen Preisen. Und a weng a Gschmarri gibt's auch dazu.

Das passt einfach.


Donnerstag Ruhetag, sonst täglich abends geöffnet, Sonntag natürlich auch mittags (Schäuferla vorbestellen). Karpfen Freitag-/Samstagabend und Sonntag mittags von September bis April.

Gasthaus Strehl
Rudolf Strehl
Walkersbrunn 9
91322 Gräfenberg
Telefon: 09192-7653

Donnerstag, 24. Juli 2014

Obstbrennerei Bernd Schmidt

"Landmetzgerei und Obstbrennerei" - das ist doch mal eine gute Kombination. Hier geht es jetzt erst Mal um den Schnaps, zur Metzgerei sag ich später was.

Wenn man aus dem Aroma eines Destillats nicht nur die Obstsorte, sondern sogar den Standort der Bäume und das Wetter, das die Früchte beim Wachsen hatten, herausschmecken kann - dann ist es was Gutes. Und zudem schmecke ich noch "fränkisches Obst", noch besser.

Das Obst kommt tatsächlich von Bäumen im Umkreis der Brennerei, von eigenen Bäumen. Sogar Williams-Birnen wachsen da und werden gebrannt. Das Ergebnis schmeckt nicht ganz so gefällig wie die bekannten Willis aus Südtiroler Obst, da war halt doch mehr Sonne dran übers Jahr. Aber tatsächlich solltet Ihr unbedingt die "fränkische Birne" probieren. Der Unterschied: der Willi ist aus einer einzigen Sorte gebrannt, die fränkische Birne aus verschiedenen Sorten, die auch noch zu verschiedenen Zeiten reif werden. Und das schmeckt! Sehr fruchtig, aber nicht "glatt", sondern, wie der Name schon sagt, "fränkisch". A bissl herb, aber keinesfalls kratzig oder gar brennend. Der Bernd Schmidt versteht offenbar sein Handwerk.

Zudem gibt es noch Kirsche (aus zugekauften Früchten, was aber der Qualität nicht schadet), einen Obstler, dem ich prinzipiell und generell nicht so sehr viel abgewinnen kann, und last but not least den fränkischsten alle Schnäpse, an Zwedschga. Der sucht seinesgleichen! 

Das ist natürlich mein persönlicher Geschmack, im Falle dieser Brennerei aber habe ich zahlreiche gute bis sehr gute bis geradezu euphorische Kritiken auch von anderen Leuten gehört. Und das Ganze zu erstaunlichen (günstigen) Preisen!

Landmetzgerei und Obstbrennerei Bernd Schmidt
Wintersteiner Straße 4
91245 Großengsee
09155/569


Donnerstag, 17. Juli 2014

Eis

Für daheim ein Daheim-Geheimtipp:

In Speikern gibt es die Peter Leonhard GmbH; die sind ein Fachgroßhandel für Bäckerei- und Konditoreibedarf. Und die machen auch selber Eis. Und was für eines!

Bloß: wo kriegt man es? Die Eisdielen sagen ja meistens nicht, wo sie ihr Zeug her haben (es sei denn, sie machen es selber).

Lösung: direkt beim Leonhard in Speikern (Ostendstraße/Ecke Industriestraße). Durch das Tor an der Ecke reinfahren und der Beschilderung "Besucher" folgen (nicht verunsichern lassen, der Weg ist a bissl kryptisch). Und in der Verwaltung verkaufen sie viele Sorten Eis in 1 Liter-Behältern. Kostet nur € 4,50 - das ist preiswert, nicht billig! Offen Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 15:30, am Freitag bis 13:30.

Meine Favoriten: Vanille und ganz vorn "Leonardo", mit viel Amarena-Kirschen drin. Zum Reinlegen!

Montag, 14. Juli 2014

Brot

Brot ist ja in Deutschland nahe an einem Heiligtum, und wenn ich mal außerhalb Deutschlands bin, dann unterschreibe ich das auch.

Aber bei uns ist ja mittlerweile das Bäckerhandwerk in große und größte Backfabriken abgewandert, und überall gibt es zudem Brot und Semmeln (Weggla) frisch gebacken, beim Aldi und Lidl usw. und in Backshops (schon der Name...). Und wen ich dann noch den Namen "Teiglinge" für das Ausgangsprodukt höre, aus dem dann "frisch gebacken" wird, dann hab ich schon gegessen (kommt gleich nach "Bratlinge").

Nicht dass in unserer Gegend der Beck oder der Wiehgärtner (Der Kalchreuther Bäcker) und all die anderen lokalen Bäckerei-Ketten was Schlechtes liefern würden - aber das ist die gleiche Sache wie mit den ganzen Fernseh-Bieren: kann man schon essen/trinken, aber es ist gleich weg, es hinterlässt keinen Eindruck, alles schmeckt immer gleich und austauschbar. Ok, zugegeben: die Sachen mit dem Zusatz "Steinofen" vom Wiehgärtner schmecken, und der Beck macht in der Gegend die besten Brezen.

Lösung: kleine Bäcker suchen und finden. Ausprobieren. Und dann bei denen kaufen.

Bei uns hab ich schätzen gelernt: den Töppmann in St. Helena (Holzofenbrotbäckerei). Mein Maßstab für Qualität ist immer das "normale" Brot. Das schmeckt wie früher; früher bedeutet die Zeit, als es noch Leute gab, die mit einem einzigen Schnitt mit einem kleinen Messer (Schneiddeiferla) von einem 6er-Laib eine gerade Scheibe runterschneiden konnten. So wie zu diesen Zeiten das Brot geschmeckt hat, so macht es der Töppmann auch noch heute. Zudem macht er noch andere Brotsorten, die überraschend gut sind. Und das Brot hält sich im Brotkasten viele Tage, ohne hart oder geschmacklos zu werden, und es schimmelt nicht. Jetzt kommt man nicht dauernd nach St. Helena (das ist bei Großengsee, aber da kommt man auch nicht dauernd hin), aber der Töppmann liefert mittlerweile in viele kleine Geschäfte oder in Dorfläden in der Gegend. Allerdings ist es doch schön, direkt im kleinen Laden in St. Helena einzukaufen, auch wenn es a bissl Zeit kostet; nicht die Anfahrt, aber man bekommt zum Brot immer auch ein freundliches Gespräch. Vorbestellen hilft: 09155/404.

Mein Brot-Favorit kommt aus Spieß, vom Ziegler (Hutzerstub'n). Der macht sein Wirtshaus ja leider nur samstags auf. Ein Nachteil. Und er backt Brot im eigenen Backofen, aber auch nur samstags und zudem nur, wenn es draußen nicht zu kalt ist (damit der Backofen keine Risse kriegt wegen des Temperaturunterschieds). Auch ein Nachteil, zumindest für die Kundschaft. Aber egal, das Resultat aus dem Backofen ist jedenfalls wirklich nahe am Heiligtum. So soll Brot sein! Und es hält sich noch 3 Tage länger als das vom Töppmann. Und man kann es problemlos einfrieren, nach dem Auftauen ist es wie neu. Wer eines will, muss es selber holen (noch ein Nachteil: wenn man schon dort ist, könnte man ja gleich in der Wirtschaft was Essen oder zumindest a Seidla trinken...). Unbedingt spätestens am Freitag vorher anrufen (09244/582) und eines bestellen - sonst gibt's nix.

Auch recht gut ist das Brot vom Übler in Diepoldsdorf, Mühlstraße 1. Diepoldsdorf ist bei Simmelsdorf, und der Übler ist nicht nur eine Bäckerei, sondern auch eine Mühle. Auch hier gilt: vorbestellen (09155/331).

Und last but not least: die Siegersdorfer Landbrote kann ich auch empfehlen. Die gibt es mittlerweile in vielen Läden. Tipp: Steinofen-Weißbrot. Das gibt es allerdings momentan nur in den Siegersdorfer Brotcafés (Brot|Kaffee|Feines) in Nürnberg, Erlangen oder Lauf.


Samstag, 5. Juli 2014

Walberla mit Brauereien und Brennereien

Das Walberla ist natürlich in Wahrheit die "Ehrenbürg", und zudem gehört dazu noch der (sogar höhere) Rodenstein. Aber wir sagen Walberla wegen der Walburgis-Kapelle, die da seit über 700 Jahren nachweisbar ist und seit dem 17. Jahrhundert in der heutigen Form drauf steht. Und wir meinen damit den ganzen Tafelberg mit seinen zwei Kuppen Ehrenbürg (514 m) und Rodenstein (532 m).

Der Berg der Franken. Ja, da gibt es so einige (Staffelberg, Kreuzberg, ...), aber das Walberla ist schon was Besonderes. Deshalb eine schöne Wanderung drüber und außen rum (knapp 10 km, 600 m insgesamt rauf und runter, a bissl mehr als zwei Stunden reine Gehzeit - aber es gibt so viel zu Schauen und zu Fotografieren und zu Essen und zu Trinken).

Los geht es in Kirchehrenbach am Wanderparkplatz (an der Kirche abbiegen in die "Straße zur Ehrenbürg"). Da geht es mit der Markierung "roter Querstrich" gleich schweißtreibend bergauf. Unterwegs (umdrehen!) schöne Blicke ins Wiesenttal, auf die Reifenberger Vexier-Kapelle und auf den Feuerstein mit der Burg. Voraus sieht man die Felsformation "Steinerne Frau" (gehört zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern), etwas südlich (also in Laufrichtung) davon die "Wiesenthauer Nadel". Der Aufstieg endet unmittelbar an der Walburgiskapelle. In Laufrichtung sieht man schon das nächste Ziel, den Rodenstein. Zum Ausschnaufen aber vorher unbedingt die Aussicht genießen: dazu sowohl links hinter der Kapelle (Aussicht ins Regnitz- und Wiesenttal) wie auch halbrechts (Aussicht ins Ehrenbachtal) zu den Geländern gehen. Dieser Ehrenbach ist übrigens verantwortlich dafür, dass es das Walberla überhaupt gibt: er hat den "Zeugenberg" damals von der Hochfläche der Fränkischen Alb abgetrennt.


vom Walberla Richtung Kirchehrenbach

Das gegenüber ist der Rodenstein, links oben hinten Leutenbach


Jetzt weiter über das Hochplateau des Walberla (alles Naturschutzgebiet, hauptsächlich wegen des umfangreichen Gebiets von Trocken- und Magerrasen; darüber hinaus wurden 15 Orchideenarten nachgewiesen). Zuerst runter und vorbei an einer Informationstafel: archäologische Funde zeugen von einer Besiedlung des Walberla bereits in der Bronzezeit (ca. 1000 v. Chr.), es wurden sogar Geräte und Scherben aus der Jungsteinzeit (ca. 4000 v. Chr.) entdeckt. Die Befestigungsanlagen der Kelten (ca. 500 v. Chr.) sind heute noch erkennbar - aber hauptsächlich deswegen, weil sie gut restauriert wurden. Dann weiter und rauf auf den Rodenstein. Nochmal die Aussichten genießen.

Dann abwärts - und auf die Wegweiser aufpassen: nicht nach Schlaifhausen runter (obwohl es da gleich mehrere Brennereien gibt), sondern nach dem alten Hochbehälter nach links Richtung Dietzhof. Dort auf der Hauptstraße nach rechts, bis links eine Straße abzweigt, in der sich die Brauerei Alt (Montag Ruhetag, Achtung: werktags erst ab 17:00 Uhr offen!) befindet. Der Alt braut sein eigenes süffiges Dunkles, das kann man in der schönen Stube trinken oder draußen im schlichten Garten.

Nach der Bierprobe weiter auf dieser Straße und kurz hinter dem Ortsschild links den Feldweg nach Leutenbach nehmen. Immer Richtung Kirchturm runter in den Ort, am Rathaus vorbei und dann zur Brauerei Drummer (Montag Ruhetag). Da sitzt man dann zwischen der Wirtschaft und der Brauerei unter Sonnenschirmen, hofft, dass die Kastanie bald groß genug ist, um natürlichen Schatten zu spenden und probiert das Dunkle (für mich etwas "allgemein") sowie das Helle (frisch, angenehm hopfig). Dazu einen Schweinsbraten mit Wirsing; schön, dass solche klassischen Beilagen noch angeboten werden! Nur dass in die Klöß keine Brotwürfel drin sind ist ein doch seltsamer Fehler. Mit a bissl Glück sieht man in Leutenbach (vorwiegend ältere) Frauen in Tracht. Die machen das nicht wegen der Folklore, sondern weil das halt ihr alltägliches Gewand ist. Schön.




Irgendwann muss man dann doch weiter. Richtung Kirche, aber noch vorher links in die Ehrenbürgsstraße und dann immer dem Walberla-Rundweg folgen (Markierung: rotes Schild mit weißem Kreis und schwarzer Silhouette, die angeblich das Walberla zeigen soll - na ja). Aber der Weg entpuppt sich nach einem lang empfundenen Aufstieg bald als echter Wanderweg: einspurig, manchmal etwas zugewachsen, auf und ab. Und häufig an moosbewachsenen Steinblöcken vorbei - typisch fränkisch. Immer im Wald, aber Aussicht gab es ja beim Hinweg schon im Überfluss. Nach einer guten halben Stunde geht es wieder raus aus dem Wald, man sieht schon das Ziel Kirchehrenbach vor sich und dann auch bald wieder die Rotstrich-Markierung vom Aufstieg.

Gleich neben dem Parkplatz befindet sich das Lokal "Zum Walberla" (eines von gefühlt 20 mit diesem Namen - auch "Ehrenbürg" wird in der Gegend immer wieder gerne genommen...): ein typisches Ausflugslokal, sicher nicht schlecht, aber auf die überwiegende Laufkundschaft ausgerichtet. Wer nochmal "richtig" einkehren will, macht sich auf den Weg in die Ortsmitte zum Sponsel ("Schwarzer Adler", Dienstag Ruhetag): unten an der Kirche halblinks Richtung Pretzfeld. Da gibt's nicht nur schöne fränkische Sachen, auch als Brotzeit, aber vor allem macht der seit Jahren einen ausgezeichneten Quittenbrand. Der nimmt durch die Lagerung im Holzfass eine zarte gelbe Farbe an und schmeckt unvergleichlich.

Hoffentlich ist bei der Wanderung jemand dabei, der nichts trinkt und somit gefahrlos heimfahren kann...

Dienstag, 1. Juli 2014

Montag, 30. Juni 2014

Bin ich wirklich der Einzige,

...der das Simulieren von Verletzungen bei der WM in Brasilien verabscheut und so etwas mindestens mit einer gelben Karte bestraft wissen will?

Sonntag, 1. Juni 2014

5-Seidla-Steig (mit Update)



Fünf-Seidla-Steig: Die Brauereien


Der 5-Seidla-Steig droht mittlerweile zum Opfer seines eigenen Erfolgs zu werden. Das wäre sehr schade, denn tatsächlich handelt es sich um eine schöne und empfehlenswerte Wanderung, die zudem an einer Reihe von berühmten Brauereien vorbeiführt. Siehe dazu den aktuellen Bericht der Nordbayerischen Nachrichten vom 14.05.2015 am Ende des Posts!

Der komplette Weg ist fast 20 km lang und überwindet nicht unerhebliche Steigungen (wobei: die Wanderer müssen die Steigungen überwinden). Also nicht unterschätzen! Es gibt die Möglichkeit, sich mit einer Art Sammeltaxi von den einzelnen Brauereien zum Ausgangspunkt zurück fahren zu lassen - aber unbedingt rechtzeitig anmelden!

Sehr sinnvoll ist eine kurze vorherige Planung, welche Brauerei auf dem Hin- und welche auf dem Rückweg besucht werden soll. Alle auf einmal ist eine echte Herausforderung - da waren Viele anfangs zu optimistisch und haben sich überschätzt! Langsam angehen und antrinken! 

Auf geht's!

Startpunkt ist Weißenohe. Da hält die Gräfenberg-Bahn. Diese zu nutzen empfiehlt sich für alle die Wanderer, die nicht auf abstinente Mitwanderer und somit ebensolche spätere Heimfahrer zurückgreifen können.

Die Klosterbrauerei ist altbekannt für mehrere empfehlenswerte Biersorten (Klostersud! schmeckt aber eigentlich erst nach der zweiten Halben richtig und ist deshalb zum Start der Wanderung nicht wirklich empfehlenswert). Zudem gibt es in der Wirtschaft auch gute fränkische Schmankerl (in der Karte werden die korrespondierenden Biere aufgeführt - ein feiner Service!). Aber auch dies ist zum Start der Wanderung etwas verfrüht.

Der Weg führt gut ausgeschildert aufwärts (!) Richtung Gräfenberg. Dort erwarten uns zwei Brauereien: der Friedmann und der Brehmer (Lindenbräu). Es empfiehlt sich auf jeden Fall ein Blick in die Öffnungszeiten insbesondere beim Lindenbräu: die machen zu den hochfrequentierten Zeiten gar nicht mehr auf!

Einkehr beim Friedmann im "Biergarten zum Bergschlösschen" Richtung Kriegerdenkmal (der Aufstieg ist beschwerlich, aber rauf muss man ohnehin). Herrlicher Blick! Gutes Helles und erstaunlich bitteres Pils. Ist ein Biergarten und geht deshalb bloß, wenn es richtig schönes Wetter ist. Ist es nicht so schön, muss aber nicht aufs Friedman-Bier verzichtet werden: einfach auf der Hauptstraße weitergehen zum "Bräustüberl". Oder eben noch ein paar Schritte weiter zum Lindebräu, wo es das berühmte "Brehmer-Öl" gibt (das Einfache). Das Weizen ist auch nicht von schlechten Eltern.

Hier in Gräfenberg ist ein Stopp unbedingt sinnvoll: das Bier ist wirklich gut und die nächste Einkehr weit. Erst in Hohenschwärz gibt's wieder was, die guten Hofmannstropfen beim Grammers, wie die Brauerei Hofmann wirklich heißt. Der macht zum traditionellen Dunklen mittlerweile auch ein Helles. Den Grammers kennt und schätzt man aber wegen dem Dunklen - schmeckt immer mal etwas anders, oft a bissl nach Keller... Das Bier hat einfach Charakter und das zweite ist auf jeden Fall prima!

Nun weiter, aber nicht weit und abwärts nach Thuisbrunn zum Elch. Der Gasthof Seitz ist mittlerweile nicht nur für sein Bier bekannt, sondern auch für den wirklich schönen Biergarten. Da wiederum mag ich das Helle lieber - und die Schinkenplatte.

Und jetzt das Ganze in umgekehrter Richtung!

Der VGN hat eine schöne Broschüre mit vielen Informationen. Und wo ist jetzt das eingangs geschilderte Problem? Wie gesagt, viele Leute unterschätzen die Wirkung der vielen Biere in Kombination mit den Entbehrungen der Wanderung. Die Folgen sind nachteilig für die Wanderer (sie schaffen nicht den Weg, den sie sich vorgenommen haben - oder sie schaffen es nicht, alle Brauereien anzulaufen und deren Spezialitäten zu genießen). Und sie sind nachteilig für die Brauereien, weil sie sich mit reichlich Besoffenen rumärgern müssen, die überwiegend auch noch ihren Rausch bereits mitbringen. Das führt insbesondere an Wochenenden nachmittags in Weißenohe immer wieder zu unschönen Szenen. Und, wie gesagt, beim Lindenbräu machen sie zu "gefährlichen" Zeiten schon gar nicht mehr auf. Und es ist nachteilig für den Weg selbst und die Natur außenrum, weil immer wieder die (diese!) Leute jeden Dreck wegschmeißen. Mittlerweile müssen die Brauereien schon Leute extra dafür beschäftigen, nach heftigen Wochenenden den Weg abzulaufen und sauber zu machen.

Solche Auswüchse gefallen natürlich den meisten Leuten, die den 5-Seidla-Steig gehen wollen, ohnehin nicht: die wollen in der schönen fränkischen Landschaft und durch schöne fränkische Dörfer und Städtchen laufen, einkehren und verschiedene fränkische Brauereien ausprobieren und die Braumeisterinnen ehren (Lindenbräu + Brauerei Friedmann + Brauerei Hofmann - die Quote ist mehr als erfüllt!) und fränkische Schmankerl genießen. Wer kann, plant die Wanderung unter der Woche (Obacht auf Ruhetage!).



UPDATE: Nordbayerische Nachrichten vom 14.05.2015

Krawalle beim Wandern: Mancher Biertrinker braucht Regeln

Die Versuchungen für die Wanderer am Fünf-Seidla-Steig sind groß und Wandern auf dem Brauereiweg macht durstig und lustig. So lustig bisweilen, dass die beteiligten Brauereien jetzt "Fünf-Seidla-Steig-Regeln" aufgestellt haben.

Um Natur und Landschaft und die Anwohner entlang der Wanderstrecke zu schonen, haben die fünf beteiligten Brauereien „Fünf-Seidla-Steig-Regeln“ aufgestellt: „Ich erwarte als Wirt ein Mindestmaß an Anstand und gutem Benehmen“, sagt Georg Kugler: „Wer sich nicht an unsere Regeln hält, fliegt rigoros raus“ bringt es der Inhaber des „Elchs“ in Thuisbrunn auf den Punkt.

Junggesellen, die in kunterbunter Maskerade lautstark ihren Junggesellenabschied feiern oder angetrunkene Randalierer haben in seinem ElchBräu keinen Platz. Vielmehr soll der Genuss im Vordergrund stehen, „schönes Bier und gutes Essen in wunderbarer Landschaft“, so Kugler, Familien mit Kindern sind gerne gesehene Gäste. „Lärmendes Partyvolk“, für das nicht der Genuss, sondern ausschließlich der Konsum von Alkohol im Vordergrund steht, muss draußen bleiben. Untereinander sind die Wirte gut vernetzt, erzählt Kugler, das heißt sie informieren sich auch gegenseitig über die Ankunft krawallmachender Gruppen, denn, so Regel Nummer zwei, „randalierende, lärmende und hausierende Gruppen werden in den Gasthäusern nicht bedient!“

Für den großen Durst auf der Strecke bietet Kugler ausschließlich Pfandflaschen an. Das Flaschenpfand in Höhe von zwei Euro pro Flasche hat er bewusst so hoch angesetzt, um die Müllmenge auf den Wanderwegen in Grenzen zu halten. Seit drei Jahren sind Mülleimer an der Wegstrecke aufgestellt, die von der Gemeinde geleert werden. Die Brauereien selbst kümmern sich darum, dass die Wegstrecke regelmäßig in unwegsamerem Gelände von Müll und Unrat gesäubert wird.

Seit der Eröffnung des Fünf-Seidla-Steigs im Jahr 2008 hat sich der idyllische etwa zehn Kilometer lange Brauereienwanderweg in der Fränkischen zu einem echten Selbstläufer entwickelt. Vorbei auf landschaftlich reizvollen Wegen und Pfaden zu den fünf Privatbrauereien in den Gemeinden Gräfenberg und Weißenohe wirbt der Weg mit „herzhaftem Biergenuss und fränkischen Gaumenfreunden“, der Jahr für Jahr immer mehr Besucher anlockt.

Julia Endres betreut mit ihrer „Kultur- & Projektwerkstatt“ die „Fünf-Seidla-Steig“-Wirte in Sachen „Nachsorge“, wie sie sagt und hat auch mit den Wirten gemeinsam die Fünf-Seidla-Steig-Regeln entworfen. In Hohenschwärz, so erzählt sie, gab es sogar eine Unterschriftensammlung, die der Gräfenberger Stadtspitze überreicht wurde: Die Wegführung des Seidla-Steigs mitten durch den Ort sollte geändert werden, forderten die Anwohner, um ein wenig Wochenendruhe zu bekommen.

Seit dieser Saison stehen vier Tafeln mit den Knigge-Regeln für Biertrinker am Wegesrand, Aufsteller stehen auf den Gasttischen und auch an den Türen im Männerklo, „dort haben die Männer Zeit zum Lesen“.


Donnerstag, 15. Mai 2014

Glückwunsch zum 18.757.770sten Blog! (und das Impressum)

Ja, ich hab auch eines. Warum? Wie so oft ist die Antwort auf diese Frage: weil ich kann.

Und weil ich will. Und weil mich Leute gefragt haben, ob ich nicht ein paar meiner "Erkenntnisse" teilen will.

Also, dann teile ich.

Das habt Ihr jetzt davon: Sachen über Essen und Trinken, Musik, Bewegung, vielleicht sogar über Leute. In Franken. Und in der ganzen Welt. Wo ist der Unterschied?

Aber alles nur mit diesem Disclaimer: das hier ist einzig und allein meine Meinung. Und meine Meinung ist privat, parteiisch, politisch unkorrekt und was sonst noch alles - aber immerhin: sie ist ehrlich.

Beschwerden über oder Kritiken an dieser meiner Meinung werden nur nach vorher eingeholter und schriftlich vorliegender Erlaubnis durch den Autor akzeptiert.


Impressum. Ja, ja, immer wieder dieses Thema! Meine Recherchen haben ergeben, dass ich wohl "eingeschränkt impressumspflichtig" bin (meine Zielgruppe sind Freunde und Familie, aber durchaus auch ein größeres Publikum, wenn es denn Interesse haben sollte; aber ich betreibe mein Blog keinesfalls geschäftsmäßig). Hier bin ich also:

Bernhard Höllerer
Kreuzbühler Straße 23a
91220 Schnaittach
blog(at)email.de